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Ernährungswandel

Die Hochschule Fulda hat eine Studie veröffentlicht, in der die Ernährungspraktiken vor und während der Corona Pandemie verglichen wurden.

Das hat sich nicht geändert: Frauen sind immernoch öfter für das einkaufen zuständig als Männer.

Das hat sich während der Pandemie geändert:

  • Die durchschnittliche Anzahl an Wocheneinkäufen ist von 3,0 auf 2,8 pro Woche gesunken
  • Lieferdienste und Onlinegeschäfte haben einen Zuwachs erhalten; stationäre Geschäfte entsprechend einen Rückgang
  • Wochenmärkte erlitten den stärksten Rückgang
  • Onlineangebote nutzen vor allem Personen aus höheren Einkommensgruppen
    • Aber: Über alle sozialen Milieus ist eine erhöhte Nutzung von Online-Bestellungen zu verzeichnen.
    • Die Popularität von eigens zubereiteten Speisen hat zugenommen. 58% haben angegeben während der Pandemie jeden Tag selbst zu kochen (vorher 53%)
  • Lieferdienste von fertigen Mahlzeiten (z.B. Pizzerien) wurden deutich öfter genutzt; und das in allen Altersgruppen
  • Während der Pandamie wurde weniger außer Haus gegessen, dafür mehr mit der Familie

Außerdem wurden folgende Erkenntnisse gewonnen:

  • Regional ist wichtiger als Bio
  • Preiswerte Lebensmittel sind ein wichtiges Kriterium. Lebensmittel aus Werbeangeboten werden bevorzugt gekauft
  • Bekannte Marken sind ein wichtiges Kaufkriterium
  • Die Vermeidung von Plastikverpackungen wird ebenfalls als wichtig eingestuft
  • Fleisch zu essen gilt für den Großteil der Bevölkerung als normal
    • 90% essen Fleisch, 8% vegetarisch, 2% vegan
  • Etwa die hälfte der FleischesserInnen gab an zukünftig weniger Fleisch essen zu wollen
  • Die Hälfte der Befragten würde pflanzliche Alternativen probieren. Insekten und in-vitro-Fleisch schneiden schlechter ab.
    • nur 25% der Befragten würden Insekten oder in-vitro-Fleisch probieren.
  • Über 70% der befragten geht davon aus, dass 2030 Großkonzerne das Ernährungssystem bestimmen
  • Die Mehrheit sieht eine steigende Bedeutung der gemeinschaftlichen Mahlzeit

Insgesamt gibt es keine signifikanten Unterschiede der Altersgruppen.


Was kannst du dir als Food-Start-up davon ableiten?

Zum einen bestätigt es ein typisches Bild: Die gefühlte Wahrheit hat mit der Realität oft nichts zu tun. Der Hype pflanzlicher Ernährung betrifft nur 10% der Bevölkerung in Deutschland. Fleisch bleibt weiterhin sehr beliebt.

Bestellungen Online nehmen weiter zu, auch wenn dies weiterhin nur ein kleiner Marktanteil ist. Wichtig dabei: Wenn weniger Wocheneinkäufe stationär sondern Online getätigt werden, wollen die Kunden auch ihren Gesamtbedarf bei möglichst einem Anbieter einkaufen. Ein eigener Online-Shop mit dem eigenen kleinen Sortiment wird davon eher weniger profitieren. Wobei die generelle Bereitschaft Online zu bestellen sicherlich auch dem eigenen Onlineshop zugute kommt.

Für Insekten und in-vitro Fleisch ist der Markt noch nicht bereit. #ZeitpunktIsAlles

Wenn wieder mehr zuhause selbst gekocht und gleichzeitig mehr Wert auf gemeinsame Mahlzeiten gelegt wird, kannst du dieses Bedürfnis für dein Marketing nutzen.

Plastik wird weiterhin verstärkt als negativ empfunden. Ich vermute dies wird sich auch in Zukunft weiter verstärken. Meiner Meinung nach ist das jedoch der falsche Ansatz. Es sollte mehr in Kreislaufwirtschaft gedacht werden und weniger in Verboten von notwendigen Materialien im Lebensmittelbereich. Aber für deine Produktverpackung solltest du dir Gedanken über Alternativen machen. Mit Andreas Milk habe ich über Verpackungen im Lebensmittelbereich bereits ausführlich gesprochen: [KLICK].

Regional ist wichtiger als Bio. Aber: Ein gutes Produkt sollte Priorität eins sein. Regionalität oder Bio steht eher weiter hinten. Konzentriere dich erstmal darauf ein absolut herausragendes Produkt zu erschaffen und erst dann auf Herkunft der Zutaten. Denn: Wenn dein Produkt nicht heraussticht, wird es auch kein Erfolg egal ob Bio und Regional draufsteht.

Was ist deine Meinung dazu? Schreib mir gerne ein Kommentar oder eine Mail an [email protected]

Quellen:

Studie der Hochschule Fulda

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